Spätestens seit 2024 erleben wir in Ostdeutschland allgemein und in Sachsen speziell ein Aufleben neonazistischer Jungendstrukturen. Die JN (Junge Nationalisten), Jugendorganisation der mittlerweile HEIMAT heißenden NPD, nimmt in diesem rechten Auschwung in Sachsen eine wichtige Rolle ein. In den letzten Jahren kaum vorhanden, finden sich wieder neue oder wiederbelebte JN-Strukturen in Sachsen: so z.B. die Gruppen Widerstand im Hügelland (Mittelsachsen) oder die Elblandrevolte aus Dresden.
Die Elblandrevolte steht als Dresdner „Stützpunkt“ für uns als Dresdner Antifa-Struktur natürlich besonders im Fokus. Nicht erst seit dem Hype im letzten Sommer, als die Angriffe auf SPD-Politiker Ecke und die Spiegel-TV Doku vom Nazi-Protest gegen den Dresdner CSD die Elblandrevolte bundesweit bekannt machte, muss klar sein, dass von der erfolgreichen Neustrukturierung der JN in Dresden reale Gefahren ausgehen. Zum einen schafft die Elblandrevolte, was länger keiner Nazi-Jugendgruppe mehr gelang: größere Zahlen Jugendlicher für Demos zu mobilisieren (gesehen bei den Anti-CSD Protesten wie in Bautzen) und einen Hype um zentrale Figuren wie Finley Pügner generieren. Tauchte er auf Demos auf, machten seine „Fans“ mit ihm Fotos für die Insta-Story.
Wir halten die Elblandrevolte daher für eine Gefahr. In ihr als Gruppe wächst eine neue Generation überzeugter Neonazis heran, die durch die Anbindung an die Parteistrukturen bereits bundesweite Kontakte zu Szenegrößen hat. Ihr selbstbewusstes Auftreten auf der Straße sehen wir als Gefahr für alle, die ihm Weltbild der Nazis Feinde deren Feinde sind.
Als Antifa-Gruppe sehen wir unsere Aufgabe darin, dieser wachsenden und sich etablierenden Struktur früh etwas entgegenzusetzen. Um das zu erreichen, holen wie die einzelnen Neonazis der Elblandrevolte aus der Deckung und machen ihnen ihr alltägliches Leben so schwer wie möglich. Nazi sein, heißt Probleme bekommen. Mit Finley Pügner fangen wir an: Der in Dresden wohnende Nachwuchsnazi ist das Gesicht der Elblandrevolte und offiziell ihr „Stützpunktleiter“. Auf Social Media hält er sein Gesicht immer unverpixelt in die Kamera und spielte sich bei Demos als „Vorsänger“ am Megaphon auf. Für die Elblandrevolte ist damit ohne Zweifel wichtig. Nachdem er mit anderen Nazis Genoss:innen in Görlitz angegriffen hat, sitzt er aktuell in U-Haft. Trotzdem holen wir ihn weiter aus der Deckung. Nachdem wir zuerst seinen Arbeitsgeber (Feldschlösschen Brauerei) öffentlich gemacht haben, woraufhin diese ihn möglichst bald entlassen wollen, haben wir uns seiner zwischenzeitlich veröffentlichen Wohnadresse in Dresden angenommen.
Um seine Nachbarschaft in der Dresdner Südhöhe zu warnen und ihm deutlich zu machen, dass es Konsequenzen hat, sich als Nachwuchsführer aufzuspielen, haben wir seiner Adresse einen Besuch abgestatttet und Outing-Plakate plakatiert. Bei seiner Berufsschule haben wir auch vorbeigeschaut, um seine Mitschüler:innen vor ihm zu warnen. Aber seht selbst im Video.
Eines versprechen wir: Finley Pügner wird nicht das letzte Mitglied der Elblandrevolte gewesen sein, der Probleme bekommen wird.
– Antifa Elbflorenz –